Epilepsie
Leidest du an Epilepsie und klassische Behandlungen konnten dir nicht helfen? Medizinisches Cannabis kann Anfälle kontrollieren und die Lebensqualität steigern.
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Medizinisches Cannabis zur Linderung von Epilepsie
Epilepsie zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit und stellt für Betroffene eine erhebliche Belastung dar. In Deutschland treten epileptische Anfälle ohne ersichtlichen Auslöser bei ungefähr einem von 100 Menschen auf. Werden Gelegenheitsanfälle hinzugerechnet, erleiden schätzungsweise zehn von 100 Menschen mindestens einen Anfall im Laufe ihres Lebens1. Medizinisches Cannabis, speziell das Cannabinoid CBD, zeigt vielversprechende Ergebnisse in der Epilepsiebehandlung. Vorläufige Studien legen nahe, dass CBD die Häufigkeit und Schwere von Anfällen reduzieren und so die Lebensqualität verbessern kann.
Wie Cannabidiol (CBD) bei Epilepsie helfen kann
Medizinisches Cannabis, insbesondere Cannabidiol (CBD), wird zunehmend als vielversprechende Behandlungsalternative bei Epilepsie erforscht. CBD interagiert mit dem Endocannabinoid-System des Körpers, das eine wichtige Rolle in der neuronalen Regulation spielt. Durch diese Wechselwirkung könnte CBD dazu beitragen, die übermäßige elektrische Aktivität im Gehirn, die epileptische Anfälle verursacht, zu regulieren. Medizinisches Cannabis, insbesondere das Cannabinoid Cannabidiol (CBD), besitzt laut verschiedener Studien das Potenzial, die Anfallshäufigkeit zu verringern und kann die Lebensqualität der Betroffenen verbessern5,6.
Was ist Epilepsie?
Die Epilepsie (“Fallsucht”) ist eine neurologische Krankheit und gehört zu den Funktionsstörungen des Gehirns2. Charakteristisch für die Krankheit sind die epileptischen Anfälle, bei denen die Neuronen (Nervenzellen) im Gehirn plötzlich unkontrolliert Impulse aussenden. Dabei kann ein epileptischer Anfall unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Während einige Patienten lediglich ein leichtes Zucken in den Muskeln verspüren, erleiden andere einen unkontrollierten Krampfanfall des gesamten Körpers1.
Was sind die Ursachen von Epilepsie?
In vielen Fällen lässt sich keine Ursache oder Erklärung für das Auftreten der Epilepsieanfälle finden. Neuesten Forschungen zufolge sind die Rezeptoren für die Nervenbotenstoffe bei vielen Patienten genetisch verändert, was die Entstehung einer Epilepsie begünstigen kann3. Bei einigen Patienten lassen sich wiederum durch bildgebende Verfahren strukturelle Veränderungen im Gehirn finden oder es kommt eine Grunderkrankung als Auslöser in Betracht. Zu diesen Krankheiten gehören beispielsweise ein Hirntumor, ein Schlaganfall oder die Enzephalitis.
Die Diagnose Epilepsie
Neben der Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) werden neurologische Untersuchungen durchgeführt. Da Betroffene sich häufig nicht an einen Anfall erinnern können, ist die Befragung Angehöriger sehr hilfreich bei der Diagnostik. Darüber hinaus können weitere Untersuchungen erforderlich sein, um bestimmte Erkrankungen auszuschließen und die Diagnose zu bestätigen7:
- Laboruntersuchungen
- Elektroenzephalografie (EEG)
- bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT)
- Liquor- oder Lumbalpunktion (Entnahme einer Probe aus der Hirn-Rückenmarksflüssigkeit)
Cannabinoid-Therapie bei Epilepsie im Überblick
Die spezialisierten Ärzte bei Canify Clinics nutzen ein breites Spektrum an medizinischen Cannabis-Sorten, um eine maßgeschneiderte Therapie für dich zu entwickeln. Ziel ist es, deine Lebensqualität durch die Reduzierung der Anfallshäufigkeit und -schwere zu verbessern, während gleichzeitig die Nebenwirkungen minimiert werden.
- Cannabinoide sind seit Jahrhunderten bekannt und werden zur Behandlung unterschiedlicher Symptome und Erkrankungen eingesetzt.
- Forschungen zeigen, dass CBD krampflösende Eigenschaften besitzt5.
- Studien legen nahe, dass CBD und Tetrahydrocannabinol (THC) bei Epilepsie helfen können, indem sie die Häufigkeit und Schwere von Anfällen reduzieren13.
- Medizinisches Cannabis hat bereits einen festen Platz in der Schmerz- und Palliativmedizin, wobei die Anwendung bei Epilepsie zunehmend Beachtung findet11,12.
Therapie mit medizinischem Cannabis bei Canify Clinics
Bei Canify Clinics ermöglichen wir einen einfachen Zugang zu spezialisierten Behandlungen mit medizinischem Cannabis. Nach einer unkomplizierten Online-Registrierung und einem ersten digitalen Erstgespräch können alle weiteren Termine bequem über Videosprechstunden abgehalten werden.
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Registriere Dich kostenfrei auf unserer Plattform und fülle einen Gesundheitsfragebogen aus. Dies ermöglicht unseren Ärzten, sich optimal auf Deinen Termin vorzubereiten. - 2Terminbuchung:
Nach der Auswertung Deiner Angaben durch unser medizinisches Team kannst Du einen Termin für ein Erstgespräch vereinbaren. Dieses kann wahlweise online per telemedizinische Videosprechstunde oder persönlich in einer unserer Praxen stattfinden. - 3Behandlungsstart:
Im Erstgespräch wird Deine Situation ausführlich besprochen und basierend auf dieser Anamnese, ein individueller Therapieplan inklusive Rezept für medizinisches Cannabis ausgestellt.
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Wie merkt man dass man Epilepsie hat?
Von einer Epilepsie-Erkrankung sprechen Mediziner wenn die folgenden Voraussetzungen vorliegen, die von der Internationalen Liga gegen Epilepsie festgelegt wurden3,4. Innerhalb von 24 Stunden treten mindestens zwei epileptische Anfälle auf, die scheinbar aus dem „Nichts“ auftreten (nicht-provozierte Anfälle). Nur bei den seltenen Epilepsie-Formen sind die Auslöser (z. B. Lichtreize oder Geräusche) bekannt. Es tritt ein nicht-provozierter Anfall auf und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass weitere Anfälle auftreten. Es liegen spezielle Epilepsieformen bzw. ein Syndrom vor, wie zum Beispiel dem Lennox-Gastaut-Syndrom oder dem Dravet-Syndrom. Welche Symptome ein fokaler Anfall auslöst, ist abhängig davon, in welchem Bereich des Gehirns dieser auftritt. Unterschieden wird hier zwischen sensorischen, motorischen und visuellen Anfällen. So kann es durchaus vorkommen, dass Epileptikeren eine veränderte Wahrnehmung während eines Anfalls haben und beispielsweise anders sehen, hören und riechen. Möglich sind zudem Ängste, Schwindel und Halluzinationen3.
Was sind die Symptome für Epilepsie?
Grundlegend wird zwischen zwei Hauptgruppen von Anfällen unterschieden3,7: Generalisierter Anfall, bei dem das gesamte Gehirn beteiligt ist. Fokale Anfälle, die einzelne Areale oder eine Gehirnhälfte betreffen. Generalisierte Anfälle können sich wie folgt zeigen3,7: Tonisch: Der gesamte Körper verkrampft sich und kann sogar bläulich anlaufen. Klonisch: Es kommt zu groben Zuckungen im Körper oder einzelnen Muskelgruppen. Hierbei besteht die Gefahr, dass Betroffene das Bewusstsein verlieren oder sich auf die Zunge beißen. Tonisch-klonisch (Grand mal): An dem tonischen Anfall schließt sich ein klonischer Anfall an. Meist krampft und zuckt der gesamte Körper und Betroffene verlieren das Bewusstsein. Atonisch: Die Muskelspannung lässt plötzlich in einem Teil des Körpers nach. So können beispielsweise auf einmal die Beine wegknicken oder es kommt zu Bewusstlosigkeit. Myoklonisch: Hier zucken einzelne Muskelgruppen sehr schnell. Absencen: Betroffene erleiden plötzlich kurze Bewusstseinspausen. In der Regel dauert ein Anfall nicht lange. Hält der Epilepsieanfall jedoch länger als fünf Minuten an, sprechen Mediziner von einem „Status epilepticus“. Achtung: Bei einem Status epilepticus handelt es sich um einen Notfall und es sollte sofort ein Krankenwagen mit einem Notarzt gerufen werden7.
Muss Epilepsie behandelt werden?
Wenn ein epileptischer Anfall auftritt, sollte das unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Gilt die Diagnose Epilepsie als bestätigt, ist eine Behandlung nicht in allen Fällen zwingend notwendig. Besteht das Risiko, dass epileptische Anfälle vermehrt auftreten, können Epilepsie-Medikamente (Antiepileptika) die Ursache zwar nicht bekämpfen, sie können jedoch im besten Fall einen Anfall verhindern oder aber die Anfallshäufigkeit reduzieren.
Wie wird Epilepsie therapiert?
Eine Behandlung der Epilepsie ist nicht immer notwendig. Oftmals ist es schon ausreichend, wenn Betroffene die ihnen bekannten Auslöser (z.B. Flackerlicht oder Computerspiele) meiden und auf ihre allgemeine Gesundheit achten4,6. Meist können so schon weitere Anfälle vermieden werden. Sollte ein hohes Risiko bestehen, dass weitere Anfälle ungeklärter Ursache auftreten, oder liegt ein Epilepsiesyndrom vor, so ist eine medikamentöse Behandlung empfehlenswert. Vor allem dann, wenn Patienten die Anfälle als sehr belastend empfinden. Jedoch sollten Ärzte den Nutzen und die Risiken einer Therapie sorgfältig gegeneinander abwägen3. Zur Anwendung kommen sogenannte Antikonvulsiva (Antiepileptika). Diese sollen die übermäßige Aktivität der Nervenzellen im Gehirn hemmen. Das Ziel ist es, mit den Medikamenten die Häufigkeit der Krampfanfälle zu verringern. Zeigt ein Medikament keine ausreichende Wirkung, können auch mehrere Wirkstoffe miteinander kombiniert werden. Solche kombinierten Therapien müssen jedoch sorgfältig überlegt und überwacht werden3. Nimmt die Häufigkeit der Anfälle durch die Medikamente nicht ab, können bei einem schwer ausgeprägten Krankheitsbild folgende Eingriffe eine alternative Behandlungsoption sein1,3: Epilepsiechirurgie: Ein fokaler epileptischer Anfall tritt in einem bestimmten Bereich des Gehirns auf. Lässt sich dieser identifizieren, kann dieser unter bestimmten Voraussetzungen operativ entfernt werden. Stimulationsverfahren: Bei der Vagusnerv-Stimulation wird unter die Haut im Brustbereich ein Schrittmacher implantiert, der elektrische Impulse abgibt. Damit soll die Überaktivität der Nervenzellen gehemmt werden.
Welche Nebenwirkungen können Antiepileptika haben?
Besonders zu Beginn einer medikamentösen Therapie können zahlreiche Nebenwirkungen auftreten, wie zum Beispiel7–9: Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, verschwommenes Sehen oder Doppeltsehen, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Erbrechen Darüber hinaus können Antiepileptika zahlreiche Prozesse im Körper beeinflussen. Zudem können die Medikamente Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auslösen, weshalb eine umfangreiche ärztliche Beratung besonders wichtig ist4. Die negativen Folgen der Nebenwirkungen können auch das Leben der Angehörigen und Freund*innen von Patient*innen erheblich beeinträchtigen10.
Welche Ärzte können medizinisches Cannabis auf Rezept verschreiben?
Das Gesetz “Cannabis als Medizin”7 macht es möglich, dass Ärztejeglicher Fachrichtung (ausgenommen Zahn- und Tierärzten) Cannabis als Medizin unter bestimmten Voraussetzungen verordnen können. Zu diesen Voraussetzungen gehört das Vorliegen einer schwerwiegenden Erkrankung, die als therapieresistent eingestuft wird, bei der keine Standardtherapie zur Verfügung steht oder die Nebenwirkungen der Standardtherapie unzumutbar sind. Nach ärztlicher Einschätzung muss zudem die Chance bestehen, dass sich die Symptomatik durch Medizinalcannabis verbessert.
Wirkt CBD bei Epilepsie krampflösend?
Cannabidiol (CBD) besitzt das Potenzial, bei einem epileptischen Anfall krampflösend zu wirken und die Anfallshäufigkeit zu verringern - das haben Studien bei schweren, therapieresistenten Epilepsien gezeigt. Die genauen Mechanismen sind jedoch unklar, weshalb weitere Untersuchungen, insbesondere klinische placebo-kontrollierte Studien erforderlich sind.
Welches Antiepileptikum ist am besten verträglich?
Es existieren vereinzelte Studien, in denen die gleichzeitige Einnahme von CBD und Clobazam untersucht wurde. Clobazam gehört zu den Benzodiazepinen, die bei Erregungs-, Spannungs- und Angstzuständen, aber auch bei Anfallsleiden wie einer Epilepsie zur Anwendung kommen können. In einer Übersichtsarbeit fassten Mediziner die Ergebnisse von placebo-kontrollierten Untersuchungen zusammen. Im Vergleich zum Placebo nahm die Häufigkeit epileptischer Anfälle ab, wenn CBD und Clobazam gleichzeitig eingenommen wurden17. Eine weitere Studie kam zu ähnlichen Ergebnissen. Hier wurde CBD als potenzielle Zusatzbehandlung für Kinder mit refraktärer Epilepsie untersucht. Insgesamt nahmen 25 Kinder teil, wovon 13 Clobazam erhielten. Neun von den Kindern, die Clobazam und CBD erhielten, erlitten seltener einen epileptischen Anfall18.
Gibt es Studien zu CBD gegen Epilepsie?
Das Wirkungsspektrum von CBD zur Behandlung von therapieresistenten Epilepsien wurde am häufigsten wissenschaftlich untersucht6. In einer Übersichtsarbeit haben Forscheren die Ergebnisse von mehr als 40 Studien bewertet und zusammengefasst14. An diesen nahmen Kinder und Erwachsene teil, die unter einer schweren Epilepsieform litten. Zusammenfassend erklärten die Forscheren, dass CBD die Häufigkeit von einem epileptischen Anfall signifikant stärker verringern konnte als ein Placebo (Scheinmedikament). In einer weiteren Studie heißt es zudem, dass als Begleittherapie die zusätzliche Gabe von CBD eine wirksame langfristige Behandlungsoption bei dem Lennox-Gastaut- und Dravet-Syndrom sein kann15,16. Allerdings sind die Mechanismen, die den krampflösenden Eigenschaften von CBD zugrunde liegen, bislang noch nicht endgültig geklärt.
Disclaimer und Rechtliches
Der Artikel dient lediglich dem Zweck der Informationsweitergabe und ersetzt keine medizinische Beratung durch eine*n Ärzt*in. Die Inhalte sollen weder zur Eigendiagnose oder -behandlung motivieren noch zur selbstständigen Änderung der bisherigen medizinischen Behandlung verleiten. Canify Clinics spricht keine Empfehlungen aus und bewirbt auch keine diagnostischen Methoden oder Behandlungen. Solltest du eine Änderung deiner Behandlung wünschen, ist das immer mit einer*m Ärzt*in zu besprechen. Darüber hinaus kann Canify Clinics die Richtigkeit, Aktualität und Ausgewogenheit der Inhalte nicht garantieren. Daher übernehmen sowohl die Autor*innen der Texte als auch Canify Clinics keine Haftung für Schäden, die aus der selbstständigen Anwendung der hier beschriebenen Informationen entstehen.
Quellenangaben
1. Epilepsy | Gesundheitsinformation.de.
2. Epilepsien - Neurologienetz.
3. Epilepsie: Definition, Formen, Auslöser, Therapie - NetDoktor.de.
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5. Gaston, T. E. & Szaflarski, J. P. Cannabis for the Treatment of Epilepsy: an Update. Curr Neurol Neurosci Rep 18, (2018).
6. Golub, V. & Reddy, D. S. Cannabidiol Therapy for Refractory Epilepsy and Seizure Disorders. Adv Exp Med Biol 1264, 93–110 (2021).
7. Fragen und Antworten zum Gesetz ‘Cannabis als Medizin’ - Bundesgesundheitsministerium.
8. Perucca, P., Carter, J., Vahle, V. & Gilliam, F. G. Adverse antiepileptic drug effects: toward a clinically and neurobiologically relevant taxonomy. Neurology 72, 1223–1229 (2009).
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