Multiple Sklerose

Leidest du unter Multipler Sklerose? Erfahre, wie medizinisches Cannabis helfen kann, deine Symptome zu lindern und deine Lebensqualität zu verbessern.

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Cannabis bei Multipler Sklerose

Medizinisches Cannabis als Therapieoption bei Multipler Sklerose

Weltweit sind ca. 2,8 Millionen Menschen von der neurologischen Erkrankung Multiple Sklerose, kurz MS, betroffen. In Deutschland leben etwa 0,34 % der Bevölkerung damit1. Frauen erkranken im Erwachsenenalter doppelt so häufig wie Männer. Dabei verläuft die Multiple Sklerose selten nach dem gleichen Schema. Das macht die Therapie und Behandlung für Patienten sowie Ärzte gleichermaßen anspruchsvoll.

Wenn herkömmliche Medikamente nicht ausreichen, um die Symptomatik der Nervenkrankheit zu lindern, kann medizinisches Cannabis eine Alternative sein. Bei Canify Clinics findest Du spezialisierte Ärzte für eine persönliche Cannabis-Therapie bei Multipler Sklerose. Was ist Multiple Sklerose, wie wird es diagnostiziert und wie ist die Prognose? Heilbar ist die Erkrankung nicht, dennoch gibt es Behandlungsmethoden, die den Verlauf positiv beeinflussen können.

Cannabinoid-Therapie bei Multipler Sklerose: Linderung und mehr Lebensqualität

Das Endocannabinoid-System spielt eine zentrale Rolle in der neurologischen Gesundheit, wobei CB1-Rezeptoren im Gehirn und CB2-Rezeptoren im Immunsystem lokalisiert sind. Bei Multipler Sklerose (MS) kann ein Ungleichgewicht dieser Rezeptoren bestehen, was die Symptome der Erkrankung verschärft. Cannabinoide wie THC und CBD aus der Cannabispflanze interagieren mit diesen Rezeptoren und bieten potenzielle therapeutische Effekte.

THC ist bekannt für seine schmerzlindernden Eigenschaften, während CBD entzündungshemmend und krampflösend wirkt, ohne psychoaktive Effekte zu verursachen. Studien zeigen, dass diese Cannabinoide spastische Beschwerden und chronische Schmerzen bei MS signifikant reduzieren können. Zudem unterstützt Cannabis möglicherweise auch die Stimmungsaufhellung, was die allgemeine Lebensqualität von MS-Patienten verbessern kann.

CBD bei Multipler Sklerose

Die therapeutischen Möglichkeiten von hoch dosiertem CBD für MS-Patienten sind vielversprechend, obwohl die Forschung noch in den Anfängen steckt. Frühe Untersuchungen, wie jene von israelischen Forschern, die Mäusen mit MS-ähnlichen Symptomen hoch konzentriertes CBD verabreichten, berichten von reduzierten Entzündungen und einer Verbesserung der Mobilität. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass CBD potenziell Entzündungsprozesse abschwächen und damit zur Erleichterung von MS-Symptomen beitragen könnte. 21

Multipler Sklerose verstehen und bewältigen

Was ist Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche neurologische Erkrankung des zentralen Nervensystems, die schubweise verläuft. Sowohl das Gehirn als auch das Rückenmark sind betroffen, wodurch MS eine Vielzahl von körperlichen und kognitiven Funktionen beeinträchtigen kann. Es vermittelt und verarbeitet sensorische Reize, koordiniert Bewegungen und ist zentral für kognitive Funktionen wie Sprache und Gedächtnis.

Die Erkrankung führt zu einer Demyelinisierung, bei der die Isolierung von Nervenfasern, die Myelinschicht, zerstört wird. Dies kann die Nervenleitung stören, ähnlich wie beschädigte Kabelisolierung, die zu elektrischen Fehlfunktionen führt. Diese Schädigung wird durch Autoimmunreaktionen verursacht, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Nervengewebe angreift.

Ursachen und Symptome von MS

Die genauen Ursachen von MS sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren wie Rauchen und Vitamin-D-Mangel die Krankheit beeinflussen kann. Zu den Symptomen gehören spastische Lähmungen, Koordinations- und Empfindungsstörungen, Sehprobleme sowie Ermüdung und Konzentrationsschwierigkeiten. Diese Symptome können initial mild sein und sich im Laufe der Zeit verschlimmern oder während eines Schubs intensivieren.

Diagnose und Verlaufsformen von MS

Die Diagnose von MS erfolgt durch eine Kombination aus klinischen Bewertungen, MRT-Scans, und Analysen der Cerebrospinalflüssigkeit, um entzündliche Prozesse zu identifizieren, die typisch für MS sind. MS kann verschiedene Verlaufsformen haben, von schubförmig remittierenden bis zu primär und sekundär progredienten Formen, die jeweils unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern.

Therapieoptionen bei Multipler Sklerose

Die Behandlung von MS umfasst akute Schubtherapien mit Kortison zur Minderung der Entzündung, verlaufsmodifizierende Medikamente zur Verlangsamung der Krankheitsprogression, und symptomatische Behandlungen zur Verbesserung der Lebensqualität durch Physiotherapie und andere unterstützende Maßnahmen. Die umfassende Therapie zielt darauf ab, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu erhöhen, obwohl MS derzeit nicht heilbar ist.

Cannabinoid-Therapie bei Multipler Sklerose | Canify Clincis

Therapieablauf bei Canify Clinics für Multiple Sklerose

Canify Clinics bietet Dir Zugang zu spezialisierten Ärzten, die in der Behandlung von Multipler Sklerose mit medizinischem Cannabis erfahren sind. Unser Ziel ist es, Deine Lebensqualität durch effektive Symptomlinderung zu verbessern.

Schritt 1: Online Registrierung und Dokumentencheck

Registriere Dich kostenfrei auf unserer Plattform und fülle einen medizinischen Fragebogen aus, der uns hilft, einen umfassenden Überblick über Deinen Gesundheitszustand zu gewinnen.

Schritt 2: Terminbuchung

Nachdem unser medizinisches Team Deine Angaben überprüft hat, kannst Du einen Termin für ein erstes Beratungsgespräch buchen, das wahlweise online oder in einer unserer Praxen stattfinden kann.

Schritt 3: Erstgespräch und Therapiestart

In diesem persönlichen Gespräch gehen wir auf Deine Symptome und bisherigen Behandlungsversuche ein. Basierend auf dieser Anamnese erstellen wir einen individuellen Therapieplan und verschreiben bei Eignung medizinisches Cannabis.

Schritt 4: Folgetermine und Rezepterneuerung

Weitere Termine zur Überwachung und Anpassung Deiner Therapie können bequem online durchgeführt werden. In diesen Sitzungen besprichst Du alle wichtigen Aspekte mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin. Rezepte für medizinisches Cannabis werden je nach Bedarf neu ausgestellt.

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Wodurch bekommt man MS?

FAQ zu Cannabis bei Multipler Sklerose

Die genauen Ursachen für die neurologische Autoimmunerkrankung sind noch nicht geklärt. Es gibt jedoch einige Umstände, die das Auftreten von MS begünstigen. Dazu gehört eine sogenannte genetische Disposition. Das bedeutet, dass Menschen eine Veranlagung vererbt haben, an Multipler Sklerose zu erkranken – jedoch gibt es auch Menschen, bei denen die Disposition die Gesundheit nicht beeinflusst. Expert*innen vermuten, dass Rauchen, Vitamin D sowie Virusinfektionen (z. B. Epstein-Barr-Virus) das Auftreten der Erkrankung begünstigen können.

Wo hat man Schmerzen bei MS?

Schmerzen bei Multipler Sklerose

Da Multiple Sklerose eine Erkrankung ist, bei der das Immunsystem die Nerven beschädigt, können die Symptome den ganzen Körper betreffen. Somit können auch Schmerzen ein Symptom sein, das überall auftritt und mitunter sehr stark ausgeprägt ist. Dagegen helfen Schmerzmittel und unter anderem kann medizinisches Cannabis eine Option für die Therapie sein, die Linderung verschafft und die Lebensqualität wieder steigern kann.

Hilft Cannabis bei Multiple Sklerose?

In welchen Fällen kann Cannabis bei Multipler Sklerose verschrieben werden?

Mehrere Studien konnten zeigen, dass die in Cannabis enthaltenen Cannabinoide THC und CBD schmerzlindernd, krampflösend und stimmungsaufhellend wirken können. Die entzündliche Krankheit bringt schmerzhafte Muskelkrämpfe und -Spasmen als Hauptsymptome mit sich. So kann medizinisches Cannabis die Multiple Sklerose zwar nicht heilen, aber wirksam gegen ihre Symptome sein. Da viele Betroffene im Laufe der Zeit unter depressiven Verstimmungen leiden, kann auch hier die Wirkung von Cannabis ein Thema sein. Die Zusammenarbeit mit Fachärzt*innen für Neurologie und Psychiatrie bleibt jedoch unersetzbar.

Können Ärzte medizinisches Cannabis bei Multipler Sklerose verschreiben?

Medizinisches Cannabis Verschreibung bei Multipler Sklerose | Canify Clinics

Das Gesetz „Cannabis als Medizin2” ermöglicht es, dass Ärzte unter bestimmten Voraussetzungen Cannabis als Medizin verschreiben können. Zu diesen Voraussetzungen zählt das Vorliegen einer schwerwiegenden Erkrankung, die als therapieresistent eingestuft wird, wenn keine geeignete Standardtherapie verfügbar ist oder wenn die Nebenwirkungen der Standardtherapie unzumutbar sind. Nach ärztlicher Einschätzung muss außerdem eine realistische Chance bestehen, dass sich die Symptomatik durch den Einsatz von medizinischem Cannabis verbessern lässt.

MS-Diagnose – Wissenswertes zur Diagnostik und Behandlungsformen

Multiple Sklerose verstehen

MS ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die meist in Schüben verläuft. Die Nervenstrukturen im Gehirn und Rückenmark bilden das zentrale Nervensystem, kurz ZNS.

Es regelt die zentrale Reizverarbeitung im Körper, dazu gehören folgende Aufgaben:

  • Vermittlung und Verarbeitung von Nachrichten (Reizen) aus der Umwelt und aus dem Körperinneren. Zum Beispiel bekommst du Hunger, wenn du Essen siehst.
  • Koordination motorischer Bewegungen. Zum Beispiel kannst du während dem Gehen jemandem winken und die Person dabei grüßen.
  • Kognitive Funktionen – Gemeint ist alles rund um Sprache, Denken, Gedächtnis, Trieb und Gefühl.
  • Regulation des gesunden Zusammenspiels aller lebensnotwendigen Systeme im menschlichen Körper. Zum Beispiel beschleunigt sich deine Atmung bei Anstrengung oder dein Körper passt sich dem Tag- Nachtrhythmus an.

Der lateinische Begriff für die Krankheit lautet Encephalomyelitis disseminata. Das bedeutet übersetzt: Verstreute Hirn- und Rückenmarksentzündung und beschreibt gut, was bei der Erkrankung passiert:


Das Immunsystem greift Teile der Nervenfasern des ZNS, die wichtig für die Weiterleitung von Impulsen sind, an und zerstört diese. Auch die Nervenfasern und -zellen selbst werden angegriffen. Diese Schädigung nennt sich Demyelinisierung3. Erkrankungen, bei denen das eigene Immunsystem den Körper angreift, heißen Autoimmunerkrankungen. Der Prozess gleicht einem Nagetier, das in deiner Wohnung die Isolierung der Kabel anknabbert. Die Isolierung steht für die Myelinschicht, die die meisten Nerven umgibt und für eine schnelle Weiterleitung von Signalen sorgt. Bleibt der Nager weiter unbeobachtet, nimmt er sich als Nächstes vermutlich die eigentliche Leitung – die Nervenfasern – vor.  Es ist möglich, dass deine Stereoanlage danach einen Wackelkontakt hat, im schlimmsten Fall funktionieren die Boxen aber gar nicht mehr. Der Unterschied: Im Gegensatz zu den Kabelsträngen einer Stereoanlage sind Nervenbahnen und Gehirnmasse nicht ersetzbar.

Multiple Sklerose: Mögliche Ursachen

Warum Menschen an Multipler Sklerose erkranken, konnten Forscher bisher nicht vollständig klären. Laut der aktuellen Datenlage wird davon ausgegangen, dass verschiedene Faktoren das Auftreten von Multipler Sklerose begünstigen.

Zu diesen Faktoren gehören:

  • Erbliche Veranlagung (genetische Disposition): Das bedeutet, dass Familienmitglieder ihrem Nachwuchs nicht die Krankheit an sich vererben, aber eine erhöhte Krankheitsneigung in die Wiege legen4.
  • Äußere Einflüsse, sogenannte Umweltfaktoren: Experten vermuten, dass Rauchen, zu viel Vitamin D sowie Virusinfektionen (z. B. Epstein-Barr-Virus) das Auftreten der Erkrankung begünstigen können5.

Symptome von Multiple Sklerose

Die Symptome einer MS sind vielfältig und bei jedem Individuum anders: Keine Erkrankung gleicht der anderen. Da der Aufgabenbereich des zentralen Nervensystems so umfassend ist, kann die Multiple Sklerose jede dieser Funktionen beeinträchtigen6,7.


Bei einigen Symptomen sprechen Mediziner von Frühsymptomen. Das sind Anzeichen, die meist zu Beginn der neurologischen Erkrankung auftreten.

Dazu gehören8:

  • spastische (krampfartige) Lähmungen
  • Koordinationsstörungen
  • Empfindungsstörungen wie Taubheitsgefühle oder “Ameisenkribbeln” am ganzen Körper, die häufig fleckförmig auftreten
  • Sehstörungen, bei denen die Patient*innen ein Sehausfall im Blickfeld auftritt oder die Sicht getrübt ist. Gelegentlich beschreiben Betroffene auch Doppelbilder.
  • rasche Ermüdbarkeit und Abgeschlagenheit
  • Konzentrationsstörungen

Die Frühsymptome treten auch im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf weiter auf.


Wenn während eines Schubs auch das vegetative Nervensystem angegriffen wird, verlieren Patienten häufig die Kontrolle über ihre Blasen- und Darmfunktion. Oftmals hat der Krankheitsverlauf auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, immer wieder entwickeln Patient*innen zusätzlich eine Depression.

Ein Großteil der Symptome entwickelt sich in der Regel zurück, sobald der Schub vorbei ist. Ist der verursachte Schaden jedoch zu groß, können auch dauerhafte neurologische Einschränkungen bleiben.

Diagnostik Multiple Sklerose

Es gibt kein vereinzeltes klinisches Merkmal oder Diagnoseverfahren, um Multiple Sklerose festzustellen. Die Diagnose von MS beruht vielmehr auf einem Miteinander von klinischen, bildgebenden und laboranalytischen Befunden7.

Die Diagnose MS wird per Ausschlussverfahren gestellt. Das bedeutet, dass Neurologen zunächst alle Differentialdiagnosen, also Diagnosen, die ähnliche Symptome hervorrufen, ausschließen.


Einen ersten Hinweis auf das Vorliegen einer entzündlichen Erkrankung können während eines Schubes erhöhte Entzündungswerte (CRP) im Blut sein. Der Wert allein ist aber zu unspezifisch, um tatsächliche Schlüsse zu ziehen, schließlich lassen auch viele im Vergleich harmlose Krankheiten den Wert steigen. Ein wichtiger Bestandteil der Diagnosestellung9 ist die Untersuchung der Flüssigkeit im Gehirn- und Rückenmark, dem sogenannten Liquor. Anhand des Liquors werden bestimmte Eiweiße und Zellen untersucht. Dazu kommt ein MRT (Kernspintomographie, Magnetresonanztherapie), um etwaige Veränderungen im Gehirn feststellen zu können. Elektrophysiologische Messungen, insbesondere die Bestimmung der Leistungsfähigkeit der Sehnerven, gehören ebenfalls zur Diagnostik.

Ein nützliches Instrument zur Diagnose von MS sind die McDonald-Kriterien, die verlangen, dass zu verschiedenen Zeitpunkten Verletzungen oder Störungen in mindestens zwei von vier Bereichen des zentralen Nervensystems nachgewiesen werden: Auf oder neben der Hirnrinde, rund um die Hohlräume im Gehirn (Ventrikel), im Kleinhirn und im Rückenmark10.

Verlaufsformen bei Multipler Sklerose

Wenn MS-typische Veränderungen zum ersten Mal via MRT oder Liquoruntersuchung nachgewiesen werden, sprechen Neurologen von einem klinisch isolierten Syndrom (KIS). Das KIS kann in eine MS übergehen, aber auch einmalig auftreten.

Ist die Diagnose sicher, teilen Neurologen die Erkrankung in verschiedene Verlaufsformen11 ein. Canify Clinics erklärt dir gern die Unterschiede:

  • Schubförmig remittierender Verlauf (RRMS): Typisch für diese Form der Multiplen Sklerose ist, dass die Symptomatik in Schüben auftritt und sich die Effekte des MS-Schubes innerhalb weniger Wochen vollständig oder zumindest teilweise zurückbilden.

  • Sekundär progrediente Multiple Sklerose (SPMS): Der überwiegende Teil der MS-Betroffenen entwickelt mit Voranschreiten der Krankheit eine sekundär progrediente MS. Das Hauptmerkmal ist eine langsame klinische Verschlechterung des Zustands der Patient*innen unabhängig von Schüben.

  • Primär Progrediente Multiple Sklerose (PPMS): Die primär progrediente MS zeichnet sich dadurch aus, dass die Patient*innen gleich zu Beginn von einer schleichenden Behinderung betroffen sind. Häufig verläuft diese Form der Multiplen Sklerose ohne Schübe.

  • Benigne (gutartige) Multiple Sklerose: Ein kleiner Teil der MS-Patient*innen bleibt über mehrere Jahrzehnte nach der Diagnose von nennenswerten Beeinträchtigungen verschont. Wichtig bei dieser Verlaufsform ist es, die kognitiven Fähigkeiten sowie die Konzentration zu beobachten.

MS-Therapie und Behandlungsmöglichkeiten – das sind die Optionen

Multiple Sklerose ist nach heutigem medizinischen Stand nicht heilbar. Eine ganzheitliche Therapie kann den Verlauf jedoch verlangsamen und die Symptome abmildern. Neurologen behandeln Patienten aktuell nach einem dreistufigen Therapiemodell, das die individuellen Verläufe berücksichtigt. Die drei Stufen nennen sich akute Schubtherapie12, verlaufsmodifizierende Therapie13 und symptomatische Therapie14.

  • Während eines Schubes hat sich der Einsatz von Kortison zur Therapie akuter Symptome bewährt. Kortison wirkt entzündungshemmend und kann so helfen, die Symptome zu lindern. Allerdings hat die Behandlung auch Nebenwirkungen. Hilft das Kortison nicht, gilt die sogenannte Plasmapherese (Blutwäsche) als alternative Schubtherapie. Das Verfahren ähnelt einer Dialyse – während der Plasmapherese werden einige Bestandteile des Blutplasmas isoliert und das gereinigte Blut fließt über den angelegten Zugang zurück.

  • Verlaufsmodifizierende Medikamente können Schübe verhindern und sollen sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken. Ziel ist es also, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Für die verlaufsmodifizierende Therapie werden Medikamente verwendet, die das Immunsystem beeinflussen.

  • Die symptomatischen Therapien behandeln mit Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie die Symptome der Multiplen Sklerose. Rehabilitation ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie, teilweise kommen auch hier Medikamente zum Einsatz, zum Beispiel zur Behandlung von Depressionen oder Blasenschwäche.


MS-Therapien ohne Medikamente sind nicht zielführend. Hier bleibt nur die symptomatische Therapie, die den Verlauf nicht verlangsamen kann. Zwar kann eine der Erkrankung angepasste Ernährungsweise sich unter Umständen positiv auf den Verlauf auswirken, ist alleine aber nicht einflussreich genug.

Wie wirkt Cannabis bei Multipler Sklerose?

Effekte von Cannabinoiden auf das Nervensystem

Das (körpereigene) Endocannabinoid-System ist Teil des Nervensystems im menschlichen Körper. Zu ihm gehören die sogenannten Cannabinoidrezeptoren CB1 und CB2. Während sich die CB1-Rezeptoren vorwiegend in den Nervenzellen an verschiedenen Stellen des Gehirns sowie im peripheren (umliegenden) Nervensystem befinden, kommen die CB2-Rezeptoren vor allem im Immunsystem vor, aber auch an anderen Stellen im Körper. Bei Patient*innen, die an spastischen Störungen aufgrund von Multipler Sklerose leiden, kann das Endocannabinoid-System verändert sein. Es wird vermutet, dass ein Mangel an körpereigenen Cannabinoiden (Endocannabinoiden), zum Beispiel an Anandamid, vorliegt. Diese sind wichtig für die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen15.

Das System ist an Prozessen wie der Entzündung von Nervengewebe, neuronalen Reparaturmechanismen und dem Schutz von Nervenzellen (Neuroprotektion) beteiligt, die allesamt wichtige Prozesse im Zusammenhang mit Multipler Sklerose darstellen.16 Die Wirkung von Cannabis auf den Körper beruht darauf, dass auch die Cannabispflanze Cannabinoide enthält, die an den jeweiligen Rezeptoren andocken können. Die bekanntesten dieser Wirkstoffe sind THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). THC kann euphorisierend, aber auch unter anderem schmerzlindernd wirken. Hingegen hat CBD keinen euphorisierenden Effekt und kann eine entzündungshemmende, entkrampfende, beruhigende und angstlösende Wirkung entfalten.

Disclaimer / Rechtliches

Der Artikel dient lediglich dem Zweck der Informationsweitergabe und ersetzt keine medizinische Beratung durch einen Ärzt. Die Inhalte sollen weder zur Eigendiagnose oder -behandlung motivieren noch zur selbstständigen Änderung der bisherigen medizinischen Behandlung verleiten. Canify Clinics spricht keine Empfehlungen aus und bewirbt auch keine diagnostischen Methoden oder Behandlungen. Solltest du eine Änderung deiner Behandlung wünschen, ist das immer mit einem Arzt zu besprechen. Darüber hinaus kann Canify Clinics die Richtigkeit, Aktualität und Ausgewogenheit der Inhalte nicht garantieren. Daher übernehmen sowohl die Autoren der Texte als auch Canify Clinics keine Haftung für Schäden, die aus der selbstständigen Anwendung der hier beschriebenen Informationen entstehen.

Quellenangaben

1. Holstiege, Jakob et al. “Trends in administrative prevalence of multiple sclerosis and utilization patterns of disease modifying drugs in Germany.” Multiple sclerosis and related disorders vol. 59 (2022).

2. Gesetz ‘Cannabis als Medizin’ in Kraft getreten - Bundesgesundheitsministerium. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/2017/maerz/cannabis-als-medizin-inkrafttreten.html.

3. Zalc, Bernard. “One hundred and fifty years ago Charcot reported multiple sclerosis as a new neurological disease.” Brain : a journal of neurology vol. 141,12 (2018).

4. Patsopoulos, Nikolaos A et al. “Fine-mapping the genetic association of the major histocompatibility complex in multiple sclerosis: HLA and non-HLA effects.” PLoS genetics vol. 9,11 (2013).

5. Olsson, T., Barcellos, L. & Alfredsson, L. Interactions between genetic, lifestyle and environmental risk factors for multiple sclerosis. Nat Rev Neurol 13, 25–36 (2017).

6. Was ist MS? | DMSG. https://www.dmsg.de/multiple-sklerose/was-ist-ms.

7. Brownlee, Wallace J et al. “Diagnosis of multiple sclerosis: progress and challenges.” Lancet (London, England) vol. 389,10076 (2017).

8. Rommer, Paulus Stefan et al. “Symptomatology and symptomatic treatment in multiple sclerosis: Results from a nationwide MS registry.” Multiple sclerosis (Houndmills, Basingstoke, England) vol. 25,12 (2019).

9. Hoffmann, S. et al. Multiple Sklerose: Epidemiologie, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie.

10. Thompson, Alan J et al. “Diagnosis of multiple sclerosis: 2017 revisions of the McDonald criteria.” The Lancet. Neurology vol. 17,2 (2018).

11. Kip Tonio Schönfelder Hans-Holger Bleß Hrsg, M. Weißbuch Multiple Sklerose.

12. Schubtherapie | DMSG. https://www.dmsg.de/multiple-sklerose/ms-behandeln/therapiesaeulen/schubtherapie.

13. Verlaufmodifizierende Therapie | DMSG. https://www.dmsg.de/multiple-sklerose/ms-behandeln/therapiesaeulen/verlaufmodifizierende-therapie.

14. Symptomatische Therapie | DMSG. https://www.dmsg.de/multiple-sklerose/ms-behandeln/therapiesaeulen/symptomatische-therapie.

15. Centonze, D. et al. The endocannabinoid system is dysregulated in multiple sclerosis and in experimental autoimmune encephalomyelitis. Brain 130, 2543–2553 (2007).

16. Mecha, M., Carrillo-Salinas, F. J., Feliú, A., Mestre, L. & Guaza, C. Perspectives on Cannabis-Based Therapy of Multiple Sclerosis: A Mini-Review. Front Cell Neurosci 14, 34 (2020).

17. Keating, Gillian M. “Delta-9-Tetrahydrocannabinol/Cannabidiol Oromucosal Spray (Sativex®): A Review in Multiple Sclerosis-Related Spasticity.” Drugs vol. 77,5 (2017).

18. Lakhan, Shaheen E, and Marie Rowland. “Whole plant cannabis extracts in the treatment of spasticity in multiple sclerosis: a systematic review.” BMC neurology vol. 9 59. (2009).

19. Iskedjian, Michael et al. “Meta-analysis of cannabis based treatments for neuropathic and multiple sclerosis-related pain.” Current medical research and opinion vol. 23,1 (2007).

20. Tramèr, M. R. et al. Cannabinoids for control of chemotherapy induced nausea and vomiting: quantitative systematic review. BMJ 323, 16 (2001).

21. Kozela, Ewa et al. “Cannabidiol inhibits pathogenic T cells, decreases spinal microglial activation and ameliorates multiple sclerosis-like disease in C57BL/6 mice.” British journal of pharmacology vol. 163,7 (2011).